Helikonlekythos

Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek

Beschreibung

Das auf einem Salbölgefäß („Lekythos“) zu sehende Bild stammt von dem sogenannten Achilleus-Maler. Zu sehen ist eine junge Frau auf einem Felsen, der durch eine Inschrift als „Helikon“ bezeichnet wird. Das ist ein Berg in der mittelgriechischen Landschaft Böotien. In der Antike hatte man die Vorstellung, hier sei die Heimat der neun Musen – jener Töchter des Göttervaters Zeus, die unter der Leitung Apolls als Schutzgöttinnen der Künste galten.

Als Muse also wird uns die junge Frau vorgestellt. Sie spielt die Leier. Ihr gegenüber steht eine weitere junge Frau, die mit leicht gesenktem Haupt dem Spiel der anderen lauscht. Sie hat ein dünnes Untergewand an. Darüber liegt ein roter Mantel aus schwererem Stoff. Zwischen der Musizierenden und ihrer Zuhörerin sitzt auf der Erde ein kleiner Vogel.

Das Bild zeichnet sich zum einen durch seine idyllischeAtmosphäre aus. Zum anderen besticht es bei der Zeichnung der Figuren durch die ganz schlichte Linienführung und die gleichzeitig in den Details ungemein lebendige Farbmodellierung. Es verleiht der Darstellung zusätzlichen Charme, dass das Bild in Umrisszeichnung auf einen weißen Grund gesetzt ist. Diese besondere Technik war im späten 6. Jahrhundert vor Christus von den Vasenmalern in Athen entwickelt worden und erreichte in der Mitte des 5. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. Ihr bedeutendster Vertreter ist der „Achilleus“-Maler.