Ulrichskreuz mit Benediktussegen, 1712

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das stark patinierte, aus Messing gegossene Kreuzamulett mit der Stempelschneidersignatur „GN“ verbindet auf der Vorderseite zwei Ereignisse des Jahres 955: die Belagerung Augsburgs und die daran anschließende Lechfeldschlacht. Sie zeigt den Augsburger Bischof Ulrich, das originale Ulrichkreuz, eine Kreuzpartikel-Reliquie, emporhebend, dessen Wirkmacht zum Sieg König Ottos I. beigetragen haben soll. Außerdem sind Otto I. mit Schwert sowie ein schwebender Engel mit Palmzweig und Siegeskranz dargestellt. Unter der Szene befindet sich die Inschrift „CRVX / S / VDALRICI“ (Kreuz des hl. Ulrich). Auf der Rückseite abgebildet ist mittig der hl. Benedikt mit Stabkreuz und Schlangenbecher unter der hl. Dreifaltigkeit mit den Augsburger Bistumsheiligen Ulrich (links) und Afra (rechts), jeweils bezeichnet: „S VDALRICI / CRVX S P / BENEDICI / S AFRAM“. Kreis- und kreuzförmig angeordnet ist darunter die Segensformel, mit welcher der hl. Benedikt den Becher mit Gift, der ihm zum Trinken gereicht wurde, zum Zerspringen gebracht haben soll: „C.S.S.M.L.“ (Es sei das hl. Kreuz mein Wohl), „N.D.S.M.D.“ (der Drache sei mein Führer nicht) und „V.R.S.N.S.M.V.S.M.Q.L.I.V.B.“ (Satan, weiche zurück, niemals rate mir etwas Eitles, schlecht ist, was du bietest, selbst magst du das Gift trinken). Zudem sind dort die Abkürzungen „C.S.P.B.“ (Kreuz des hl. Vaters Benedikt) sowie IHS, das Christusmonogramm, angebracht. Die 1712 wohl anlässlich des 700-jährigen Jubiläums des Benediktinerklosters St. Ulrich und Afra ausgegebene Medaille wurde bei Feldarbeiten nahe Walleshausen (Lkr. Landsberg a. Lech) gefunden: Dort war sie wohl zur Abwehr von Schädlingen vergraben worden, da der hl. Ulrich als Helfer gegen Mäuseplagen galt.