bavarikon4UBeschreibung
Der Deckel der fein gearbeiteten ovalen Spanschachtel ist flächig mit einem Stern in Strohintarsien belegt und erzielt die Wirkung einer Nussbaum-Intarsie, während die Wandung ein Strohintarsien-Zackenband in mehreren Farben umgibt. Schachtelinneres und Boden sind beklebt mit einem Brokatpapier von Johann Michael Munck, der zwischen 1730 und 1760 in Augsburg wirkte: Das bilderbogenartige Blatt zeigt auf karminrotem Grund in Goldprägung Tiere und Fabelwesen wie Ziege und Einhorn, die sich auf dem Boden der Schachtel finden. Zwar wurden solche Buntpapiere weit gehandelt, doch dürfte die Schachtel im süddeutschen Raum entstanden sein. Das Objekt gelangte mit dem Teilnachlass von Gislind M. Ritz (1925–1996) in das Museum Oberschönenfeld. Der Nachlass umfasst hauptsächlich Objekte zur Frömmigkeitspraxis sowie eine Reihe kleiner Behältnisse, vieles davon als Forschungssammlung zur Volkskunst mit Schwerpunkt auf dekorierten und datierten Stücken.