Friedrich II. (Hinterglasbild)

Stadtmuseum Kaufbeuren

Beschreibung

Das Hinterglasbild zeigt König Friedrich den Großen (1712-1786) in reich bestickter Uniform mit orangefarbener Schärpe über der Schulter und einem um die Hüfte gelegten Hermelinmantel. Die untere Bildmitte ziert ein von zwei wilden Männern getragenes Wappen mit Reichsadler, das von goldenen Rocaillen umgeben ist. Links und rechts des Wappens ist die lateinische Inschrift "FRIDERICUS REX BORUSSIAE" (dt: König Friedrich von Preußen) zu erkennen. Zwei kleine Assistenzfiguren flankieren den Herrscher: links ein Fähnrich mit Dreispitz, Pike und Degen und rechts ein Grenadier mit einer Granate in der Hand. Das Hinterglasbild ist von Johann Matthäus Bauhoff (1716-1788) signiert und auf das Jahr 1764 datiert. Bauhoff war Weber in Kaufbeuren und betrieb die Hinterglasmalerei wohl im Nebenerwerb. Als Vorlage diente ein Kupferstich des Augsburgers Philipp Andreas Kilian (1714-1759). Von den Friedrich-Porträts sind fünf weitere Exemplare bekannt, wovon zwei als verschollen gelten. Kaufbeuren zählte in der Frühen Neuzeit zu den bikonfessionellen Reichsstädten. Zahlreiche Konflikte zwischen der katholischen und der protestantischen Bevölkerung prägten das Klima in der Stadt. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden vor diesem Hintergrund Hinterglasbilder mit protestantischer Bildsprache und Aussageabsicht. Darunter ist eine Reihe von Porträts Friedrichs II., der seit 1740 König in Preußen und Kurfürst von Brandenburg war und in den protestantischen süddeutschen Gebieten zu den populären Herrschern zählte.

Autor

Susanne Sagner / Petra Weber

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F