100 Jahre Westfälischer Friede (Hinterglasbild)

Stadtmuseum Kaufbeuren

Beschreibung

Dieses Hinterglasbild entstand 1748 zum 100jährigen Jubiläum des Westfälischen Friedens, welches auch in Kaufbeuren feierlich begangen wurde. Die Dreifaltigkeitskirche wurde festlich geschmückt und sogenannte Ehrenpforten um den Altar errichtet. Das Bild zeigt einen Altar, hinter dem ein großes Kruzifix steht. Um den Altar bilden vier Blumenpyramiden sowie Girlanden und Kartuschen die Ehrenpforte. Schriftkartuschen weisen auf den Anlass der Feierlichkeiten hin. Die Bildnisse zeigen den Habsburger Kaiser Ferdinand III. (1608-1657) links und den schwedischen König Gustav Adolf rechts (1594-1632). Gustav Adolf griff 1630 in den Krieg ein und wendete das Blatt zugunsten der Protestanten, Ferdinand beendete formell den Dreißigjährigen Krieg. Über dem Kreuz sind in einem Bildfeld die Gesandten dargestellt, die beim Westfälischen Frieden verhandelt haben. Im Vordergrund kniet mittig die Personifikation der Kirche, und links auf einem Steinquader die personifizierte Zeit, Chronos, mit Sense und Stundenglas. Auf der Vorderseite des Steinquaders unter dem Kaufbeurer Stadtwappen signierte einer der wenigen bekannten Kaufbeurer Hinterglasmaler, Johann Jakob Rumpelt, der das Bild 1750 schuf. Kaufbeuren zählte in der Frühen Neuzeit zu den bikonfessionellen Reichsstädten. Zahlreiche Konflikte zwischen der katholischen und der protestantischen Bevölkerung prägten das Klima in der Stadt. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden vor diesem Hintergrund Hinterglasbilder mit protestantischer Bildsprache und Aussageabsicht.

Autor

Susanne Sagner / Petra Weber

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F