Solitaire zur 300-Jahr-Feier der Reformation. Kaffeservice mit Bildnissen von Martin Luther, Friedrich dem Weisen, Georg Spalatin und Johannes Bugenhagen sowie der Schlosskirche in Wittenberg

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Das aus fünf Teilen bestehende Kaffeeservice für eine Person (Solitaire) aus der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin wurde anlässlich des 300. Reformationsjubiläums im Jahre 1817 gefertigt. Der zurückhaltende Dekor beschränkt sich auf wenige Goldstaffierungen und goldgerahmte ovale Reserven. Auf dem Tablett findet sich in der Reserve eine mehrfarbige Ansicht der Wittenberger Schlosskirche, an deren Türe Luther angeblich seine 95 Thesen genagelt hatte. Über der Reserve erscheint in goldener Frakturschrift: „Von ihr ging aus das Licht durch Schrift und Rede.“ Mit Ausnahme der Tasse und der Untertasse verfügen die anderen Serviceteile über jeweils zwei Reserven, von denen eine ein mehrfarbiges Porträt und das andere den Namen des Dargestellten in goldener Frakturschrift auf altrosa Grund zeigt. Auf der Kaffeekanne sehen wir Luthers Beschützer Kurfürst Friedrich den Weisen, auf der Zuckerdose den kurfürstlichen Berater und Beichtvater Georg Spalatin und auf dem Milchkännchen den „Reformator des Nordens“ Johann Bugenhagen. Die Tasse wiederum zeigt eine einzelne Reserve mit dem Porträt Luthers. Als Vorlagen für die Bildnisse wie auch für die Ansicht der Schlosskirche dienten die Illustrationen in dem 1817 erschienen Buch „Denkmal der Reformation Luthers“ von Friedrich Rudolph Lenke.

Literatur

Adelheit Mahnert, Lutherbildnisse und Lutherstätten auf Porzellan, in: „Er fühlt der Zeiten ungeheuren Bruch und fest umklammert er sein Bibelbuch ...“ Zum Lutherkult im 19. Jahrhundert, hg. von Hardy Eidam und Gerhard Seib, Berlin 1996, S. 109-117.

Autor

Michael Overdick

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F