Münster, Landkreis Landshut. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Details

Titel

Münster, Landkreis Landshut. Antwort auf die Rundfrage 1908

Weiterer Titel

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908), Antworten

Entstehung

Urheber

Zeller, Georg; Lehrer

Zeit

1909.09.04

Ort

Münster

Sammlung

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908)
Antwortschreiben Niederbayern

Rechtehinweis Digitalisat

RR-F

Rechtehinweis Metadaten

Umfang / Abmessungen

12 Seiten

Sprache

Deutsch

Objektkategorie

Archivgut

Signatur / Inventarnummer / Identifikator

Inventarnummer: RF240

Bestandshaltende Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Datenliefernde Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Weitere Informationen

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 195 (kath.), kath. Schule

Zeller stellt den Ablauf des Essens dar und das Zutrinken im Wirtshaus. Er schildert folgende Feste im Jahreslauf: Raunächte (geweihtes Salz für das Vieh; der Stall soll nach dem Gebetläuten nicht mehr betreten werden), Dreikönigstag (Beschriften der Türen), Ostermontag ("Kranzlaustragen": Vergraben der Eierschalen), Walpurgistag (geschmückter Maibaum), Fronleichnam (bei der Prozession werden "Kränzlein mitgetragen" und später zum Schutz vor Blitzeinschlag aufgehängt). Bei den Bräuchen und Festen im Lebenslauf erläutert er diejenigen zu Schwangerschaft (Versehen von Schwangeren), Geburt (Kinderglaube: die Hebamme holt die Kinder; "Geweisat" für die Wöchnerin; Vorsegnen der Wöchnerin), Taufe (Taufschmaus; Paten sind Bekannte; Taufnamen nach Paten), Hochzeit ("Vernunftsehen [...] kommen öfter vor als Neigungsehen, weil die meisten Anwesen mit Schulden belastet sind"; Heiratsvermittler helfen bei der Werbung; Brautschau; Drangeld für die Braut; Kammerwagen; Hochzeitsmahl; Essen der "Glückssuppe") und Tod (Leichenwache durch den Totenmann; Leichenmahl). Er nennt die Feld- und Stallarbeit (Wetterläuten durch den Mesner; Erntemahl; Dreschmahl; Wetterregeln), das Handwerk und Rechtsgewohnheiten (Handschlag und Drangeld; Gesindewechsel; Austrag; Hofübergabe an den ältesten Sohn; Wohnrecht der Geschwister; Grenzsteine; Marktverkehr). Die Hauptspeise ist Schweinefleisch. Die älteren Bewohner tragen Lederhosen. Ortssagen, Lieder, und lokale Dialektausdrücke schließen den Bericht ab.