Bad Königshofen i. Grabfeld, Landkreis Rhön-Grabfeld. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 1728 (1502 kath., 130 ev., 89 jüd., 7 sonstige), 2 kath. Schulen

Die Antworten von Lehrer Münz ergänzen der katholische Pfarrer Metz (Bräuche und Mundart) und der Distrikttechniker Schunk (Verschiedenes). Aus dem Alltagsleben schildert Münz die Tagesstruktur durch die Essenszeiten (Tischgebet). Bei den Bräuchen im Jahreslauf geht es um: Nikolaus ("weißbärtiger Greis"), Heiligabend (Christkind beschenkt Kinder; "12 Uhr Mette"), Silvester (Turmbläser), Neujahr (Prost Neujahr), Dreikönigstag (Umzug), Mariae Lichtmess und Blasius (Segen), Aschermittwoch (Aschenkreuz), Gründonnerstag (Fußwaschung), Karfreitag (Ratschen), Fronleichnam (Prozession), Michaelstag (Brunnen schmücken) und Allerseelen (Grabschmuck; Brotspende). Von den Bräuchen im Lebenslauf finden diejenigen zu Schwangerschaft ("Versehen"), Geburt (Kinderglaube: Storch bringt Kinder), Taufe (zu Hause; Taufschmaus) und Hochzeit (Brautwagen; Kindersachen als Geschenk; Brautschuh und Brautkranz stehlen) Beachtung. Schunk nennt weitere Bräuche ("Bratwurstbendel"; "Kietzetag" der Frauen; "Spitzenreiten"), äußert sich zum Handwerk (Walz der Gesellen; Zunftleuchter; Sprüche zum Richtfest) und zu Rechtsbräuchen (Handschlag; Grenzsteine; "Petersgericht"). "Glaubensvorstellungen", "Bauernregeln" und Erzählungen (Sagen) zur Entstehung der Stadt Königshofen, der Blankenburg und der Ursulakapelle bei Alsleben folgen. Kinderlieder sowie lokale Dialektausdrücke stehen am Schluss. Die Beilage eines anonymen Autors zählt "örtliche Gebräuche im Grabfeld" sowie mundartliche Ausdrücke auf.

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F