Dingolfing, Stadt: Kriegsgeld über 50 Pfennig von 1918

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: in der Mitte Wappen der Stadt Dingolfing: Im Schildhaupt drei sechsstrahlige Sterne, bayerische Rauten

Rückseite: Aufschrift "Halt aus mein Volk"; in der Mitte Blick auf die Stadt Dingolfing mit Stinkerturm und Hochbrücke, rechts und links von Eichenblättern umrankte Schwerter, darauf Soldatenhelme

In der niederbayerischen Stadt Dingolfing wurden von 1918 bis 1923 verschiedene Notgeldscheine ausgegeben. Die Stadt selbst gab 1918 und 1920 Kleingeldscheine zu jeweils 50 Pfennig aus. Das sogenannte „Kriegsgeld“ von 1918, hergestellt von der Druckerei Gebrüder Parcus, München, zeigt das Wappen und die Silhouette des Stadtpanoramas Dillingens. Auf den Entstehungskontext verweisen die zusätzlichen Motive wie von Eichenblättern umrankte Schwerte und Soldatenhelme sowie der Text „Halt aus Mein Volk“. Die Ausgabe von 1920, besorgt durch die Druckerei Schwarz in Lindenberg (Allgäu) spiegelt die Aufbruchsstimmung der Nachkriegszeit wider: Neben Motiven der Stadt steht ein Knabe mit Füllhorn und der Text „Das Reich der Väter sollte untergehen, mit Gottes Gnad‘ wird Deutschland auferstehen“. Die Bezirkssparkasse gab 1923 Schecks aus. Die grafisch einfache Gestaltung zeigt im Unterdruck die Stadt Dingolfing. Ebenfalls im Inflationsjahr 1923 gab die Firma Glas & Lohr Gutscheine aus. Das Unternehmen, spezialisiert auf die Herstellung von Maschinen für die Landwirtschaft, produzierte vor allem Sämaschinen. Die Drillmaschine „Isaria“ ist im Unterdruck der Schecks abgebildet. Nach dem Zweiten Weltkrieg produzierte das Unternehmen das „Goggomobil“.