Berchtesgaden, Marktgemeinde: Gutschein über 20 Pfennig von 1920

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: links Wappen der Marktgemeinde Berchtesgaden: Geviert mit Herzschild, darin die bayerischen Rauten, oben links und unten rechts schräg gekreuzt je ein goldener und ein silberner Schlüssel, unten links und oben rechts heraldische Lilien

Rückseite: Aufschrift "Läst Gottes Gunst dich fallen in's Berchtesgadner Land, nimm einen großen Beutel und füll ihn bis zum Rand."; links und rechts unten Strauß aus Alpenpflanzen, in der Mitte Blick auf das Watzmannmassiv

Die Marktgemeinde Berchtesgaden in Oberbayern hat zwischen 1917 und 1923 Notgeld ausgegeben. Während die Gutscheine von 1917 noch einfach gestaltet sind, zeigen die folgenden Ausgaben aus dem Jahr 1918 und 1920 Orts- und Landschaftsansichten, so den Königssee oder den Watzmann. Zugleich beschäftigen sie sich mit der Inflation und dem Bergbau und bilden Flora und Fauna sowie die Berchtesgadener Tracht ab. Das Notgeld von 1922 wurde von dem Berchtesgadener Maler Anton Reibold (1881-1968) entworfen. Neben der Inflation wird die Geschichte Berchtesgadens auf den Geldscheinen thematisiert. So zeigt der 1.000 Mark-Gutschein vermutlich Wolfgang Lenberger († 1541), Stiftsdekan und als Wolfgang I. von 1523 bis 1541 Reichsprälat und Propst des Klosterstifts Berchtesgaden. Neben der Stadt hat auch der Distrikt Berchtesgaden Notgeld ausgegeben. Der Distrikt Berchtesgaden wurde 1862 durch den Zusammenschluss der Landgerichte älterer Ordnung Reichenhall und Berchtesgaden gebildet. Die Gutscheine des Distriktes von 1919 wurden auf der Rückseite mit einem Strafsatz versehen, was selten bei Notgeld vorkommt. Im Juni 1919 wurde der Begriff Distrikt in Bezirk umgeändert. Daher erscheint auf den Notgeldausgaben von 1923 als Aussteller der Bezirk Berchtesgaden.