Brief Martin Luthers an den Kurfürsten von Sachsen wegen der Wahl des römischen Königs

Bayerisches Hauptstaatsarchiv

Beschreibung

Martin Luther (1483-1546) antwortet Kurfürst Johann I. "dem Beständigen" von Sachsen (reg. 1525-1532) auf dessen Anfrage, ob er Gewissensbedenken haben müsse, an der Wahl des Habsburgers König Ferdinand von Ungarn und Böhmen zum römischen König (reg. 1531-1564) teilzunehmen. Luther verneint dies, denn es sei keine Sünde, einen Katholiken zu wählen, wenn man es ohnehin nicht verhindern könne. Ein Fernbleiben von der Wahl könne dagegen dem Kaiser einen Grund liefern, Johann die Kurwürde abzuerkennen und sie auf den entschieden antireformatorisch gesinnten Herzog Georg von Sachsen (reg. 1500-1539) zu übertragen. Abschließend geht Luther auf die Nachricht ein, Landgraf Philipp von Hessen (reg. 1509-1567) habe sich ins Bürgerrecht der Stadt Zürich aufnehmen lassen, was als Anzeichen gewertet wird, dass ein Krieg zur Ausbreitung der Abendmahlslehre Huldrych Zwinglis (1484-1531) geplant sein könne. Der Brief ist als Kanzleiabschrift in den Königswahlakten des Kurbayerischen Äußeren Archivs überliefert.

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-ND 4.0