Ultimatum des II. Bayerischen Generalkommandos in Würzburg an die Revolutionären Arbeiterausschüsse in Aschaffenburg, Lohr und Schweinfurt

Bayerisches Hauptstaatsarchiv

Beschreibung

Ein Revolutionärer Arbeits-Ausschuss sollte Würzburg für die Räterepublik gewinnen. Dieser Ausschuss setzte sich aus Kommunisten und Unabhängigen Sozialdemokraten zusammen, die in Würzburg eine deutliche Minderheit bildeten. Die am 7. April 1919 ausgerufene Räterepublik stieß dann auch auf breite Ablehnung. Unterstützt von mehreren hunderten Soldaten versuchte der Revolutionäre Arbeits-Ausschuss trotzdem die Räteherrschaft durchzusetzen. Allerdings stellten sich nicht nur der überwiegende Teil der Garnison und die Arbeiter hinter die Regierung Hofmann, sondern wurde die Stadt auch durch einen Bürgerstreik lahmgelegt. Bereits am 9. April stürmten regierungstreuen Soldaten und Freiwillige den Sitz des Revolutionären Arbeits-Ausschuss in der Residenz und setzten der Räterepublik ein Ende. Nach der Sicherung der Stadt wandten sich die regierungstreuen vereinigten Arbeiter-, Bürger- und Soldaten-Wehren des Standorts Würzburg den Räterepubliken in Aschaffenburg, Lohr und Schweinfurt zu. In einem Ultimatum wurde die sofortige Aufgabe gefordert. In Aschaffenburg und Lohr, wo die Räterepublik ohnehin keinen nennenswerten Rückhalt hatte, wurde dem Ultimatum sofort nachgegeben. In Schweinfurt hingegen trat der Arbeiter- und Soldatenrat am 11. April zwar zurück, allerdings verweigerte man sich der vollständigen Entwaffnung. Die Situation eskalierte schließlich, als Regierungstruppen am 29. April die USPD-Hochburg besetzten, was gewaltsame Unruhen nach sich zog.

Autor

Daniel Rittenauer

Rechtehinweis Beschreibung

CC0