Telegramm Kronprinz Rupprechts von Bayern zu den Revolutionsereignissen in München im November 1918

Bayerisches Hauptstaatsarchiv

Beschreibung

Am 8. November 1918 hatte der bayerische Kronprinz Rupprecht (1869–1955) telefonisch von der Revolution in München erfahren. Der Thronfolger fungierte seit Kriegsausbruch als Befehlshaber der 6. deutschen Armee bzw. der Heeresgruppe Rupprecht an der Westfront und hatte in Brüssel sein Hauptquartier aufgeschlagen. In seinem Telegramm an die bayerische Revolutionsregierung legte er Verwahrung gegen die politische Umwälzung ein. Über die Staatsform sollte nach seiner Meinung eine aus freien Wahlen hervorgegangene Nationalversammlung entscheiden. Bürger und heimgekehrte Soldaten sollten auf diese Weise selbst über die Art der Zusammenarbeit mit dem Haus Wittelsbach entscheiden können. Rupprecht kehrte Ende November 1918 nach Bayern zurück und hielt sich zunächst in Schloss Hohenberg bei Seeshaupt, dann in Wildbad Kreuth auf. Nach der Ermordung Kurt Eisners (1867–1919) und dem Attentat auf Erhard Auer (1874–1945) im Bayerischen Landtag am 21. Februar 1919 floh er über Tirol nach Micheldorf bei Kremsmünster. Erst am 15. September 1919 kehrte er nach Bayern zurück.

Autor

Dr. Markus Schmalzl

Rechtehinweis Beschreibung

CC0