Bühnendekoration für das Ballett Vom Sieg der Liebe (?)

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Nach Gedelers Vorlage hat Moritz Lang eine Serie von sechs undatierten Kupferstichen gestochen, die aus jeweils zwei Druckplatten zusammengesetzt wurden. Während eine Platte für die verschiedenen Szenenbilder verwendet wurde, zeigt die andere einen stets gleichen Proszeniumsrahmen. Der Bühnenarchitekt Elias Gedeler verfolgte mit der Stichfolge nicht die Dokumentation einer Prunkaufführung, sondern eine Auswahl spezieller Szenenbilder verschiedener Stücke, die sowohl besondere bühnentechnische Möglichkeiten als auch Höhepunkte des Theaterlebens unter Markgraf Christian Ernst unter Beweis stellen. Das Blatt zeigt vermutlich eine Szene aus dem Ballett „Vom Sieg der Liebe“. Es wurde anlässlich der „Heimführung“ der zweiten Ehefrau des Markgrafen, der württembergischen Prinzessin Sophie Luise, im Mai 1671 aufgeführt. Die Dekoration zeigt den Typus „Wald“ mit gestaffelt hintereinander aufgestellten Kulissen von Laub- und Nadelbäumen (vgl. auch F1722). Sie säumen einen Weg, an dessen Ende sich ein als Parnass zu verstehendes Felsentor erhebt. Weder der Reiter auf der Spitze des Torbogens, noch der lorbeerbekränzte Jüngling sind als Figuren genauer zu identifizieren. Die Leier und das lautenartige Instrument, die beide mit sich tragen, weisen sie als apollinische Dichter- oder Sängergestalten aus. Das apollinische Treiben wird von einer strahlenumkränzten Herrscherinstanz in einem Wagen begleitet und rundet den bildgewordenen Lobpreis der durch die Heirat neu erblühenden markgräflichen Herrschaft ab.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F