Bühnendekoration zu Perseus befreit Andromeda (?)

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Nach Gedelers Vorlage hat Moritz Lang eine Serie von sechs undatierten Kupferstichen gestochen, die aus jeweils zwei Druckplatten zusammengesetzt wurden. Während eine Platte für die verschiedenen Szenenbilder verwendet wurde, zeigt die andere einen stets gleichen Proszeniumsrahmen. Der in Italien ausgebildete Bühnenarchitekt Elias Gedeler verfolgte mit der Stichfolge nicht die Dokumentation einer Prunkaufführung, sondern eine Auswahl spezieller Szenenbilder verschiedener Stücke, die sowohl besondere bühnentechnische Möglichkeiten als auch Höhepunkte des Theaterlebens unter Markgraf Christian Ernst unter Beweis stellen. Vorliegendes Blatt ist als Szene eines musikalischen Dramas zum Perseus und Andromeda-Stoff zu erkennen. Gezeigt wird eine Bühnendekoration vom Typus "Felsen und Meer" (vgl. auch F1723), die eine zentralperspektivisch angelegte Kulissenbühne mit gemalten zerklüfteten Felswänden schildert. Eine Wellenmaschine erzeugt die Wasserlandschaft, in der eine weitere Theatermaschine in Gestalt des großmäuligen Seeungeheuers Ketos betrieben wird. Andromeda, nur mit einem Tuch bekleidet ist rücklings an einen Felsen im linken Mittelgrund gebunden und ruft in Todesangst nach ihrem Retter Perseus, der bereits durch die Lüfte mit Hilfe einer Flugmaschinerie heranschwebt. Der in Bayreuth sehr wahrscheinlich als Oper oder Singspiel (vielleicht des Hofkapellmeisters Johann Wolfgang Franck?) aufgeführte Andromeda-Stoff basiert auf Pierre Corneilles "Andromède".

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F