Angelica Vincitrice di Alcina, III. Akt, Schlussballett: Veduta dell’ Isole fortunate / Ansicht der Inseln des Glücks

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Anlässlich der Geburt von Erzherzog Leopold, des langersehnten habsburgischen Thronfolgers, wurde im September 1716 im Park des Wiener Lustschlosses Favorita Pietro Pariatis Festoper „Angelica Vincitrice di Alcina“ (Die über Die Alcina Obsiegende Angelica) aufgeführt, zu der Johann Joseph Fux die Musik schrieb. Ferdinando Galli Bibiena schuf gemeinsam mit seinem Sohn Giuseppe, den er bei dieser Produktion zu seinem Nachfolger ernannte, die Bühnendekorationen. Nach diesen fertigten verschiedene Stecher die Kupferstiche für die italienische und deutsche Festschrift, die 1716 bei Johann van Ghelen in Wien verlegt wurden. Johann Biberger hat nach Giuseppes Vorlage die Bühnendekoration für das Schlussballett im III. Akt gestochen. Sowohl der zentralperspektivische Bühnenaufbau als auch die seitlichen Kulissen sind der Bühnendekoration des I. Akts (vgl. F1589) sehr ähnlich: Die Seitenkulissen bestehen auch hier aus je einer Reihe von dicht gestellten Säulen. Über jedem Kapitell erhebt sich hier ein gleichmäßig gewachsenes Lorbeerbäumchen, welches den Bühnenraum in einen Garten verwandelt. Der Bühnenraum schließt in der Ferne mit einer Theatermaschine ab, die im Libretto „Kunst-Gerüst“ genannt wird und die Ferdinando Bibiena für diese Festoper erfand (vgl. F1586, mittlere Ansicht). Die Theatermaschinerie verwandelte sich nun in einen heiligen Lorbeerbaum, von dem die Figur der „allgemeinen Glückseligkeit“ sowie Ritter und Helden herabstiegen, um im vorderen, weiten Bühnenraum die Vorstellung mit einem Tanz nach der Choreographie von Pietro Simone Levassori de la Motta zu beschließen.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F