Servio Tullio, I. Akt, 14.- 26. Szene: Guardarobba contiguo alle stanze della Regina, illuminato da gran lampane di Cristallo

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Anlässlich der Hochzeitsfeierlichkeiten von Kurfürst Max Emanuel mit der Erzherzogin Maria Antonia von Österreich wurde am 21. Januar 1686 die Festoper Servio Tullio in München aufgeführt, zu der Agostino Steffani die Musik schrieb und sein Bruder Ventura Terzago das Libretto verfasste. Diese mit weitreichenden politischen Erwartungen verbundene Eheschließung erfolgte bereits am 15. Juli 1685 in Wien und wurde im Januar 1686 mit einem pompösen Fest in München gefeiert. Die Brüder Gasparo und Domenico Mauro modernisierten und gestalteten dafür das Salvatortheater um (vgl. F 911) und fertigten die aufwändigen Bühnendekorationen für die Festoper. Das von Michael Wening gestochene Blatt schildert die 26. Szene des I. Aktes, die sich im Ankleidezimmer der Königin abspielt. Dieser große von Kronleuchtern erleuchtete Saal mit reicher barocker Wandgliederung, an dessen Rückwand mittig ein hoher Türdurchgang in weitere Säle des Palastes führt, bildet seit der 14. Szene des I. Aktes die Bühnendekoration. Nur zwei Personen halten sich auf der Bühne auf: Egerio, der Enkel des verstorbenen Römerkönigs Tarquinio – selbst an der Thronbesteigung interessiert - befürchtet dass dessen Witwe Tanaquil die Krone an Servio Tullio übergeben wird. Daher plant er mit Hilfe seines Dieners Linco, Servio Tullio zu beseitigen. Der Kupferstich schildert genau diesen Moment und zeigt Egerio in kriegerischem Gewand mit einem langen, herrschaftlichen Mantel bekleidet, seine Rechte in die Seite gestützt, während er mit der Linken dem rechts von ihm stehenden Linco einen vergifteten Brief überreicht, den dieser Servio Tullio überbringen soll.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F