Pultsekretär, Residenz Ansbach, 2. Vorzimmer des Gästeappartements, Familienzimmer, R.22

Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Beschreibung

Auf den ersten Blick könnte man den Pultsekretär mit seiner kurzen und wenig schräg gestellten Schreibplatte und seiner Vielzahl an relativ hohen Schubladen fast als Kommode ansehen. Das Knieloch sitzt sehr tief, sodass sich die mittlere Schubladenreihe nur wenig von den anderen beiden abhebt. Das Kastenartige wird noch durch die Wiederholung der Marketerie und die Messingeinrahmungen jeder einzelnen Schublade unterstützt.

An den Seiten und der Schreibklappe ist das Variationsspektrum der sonst rein ornamentalen und stets symmetrischen Marketerie breiter. Neben C-Bögen und fein gefiedertem Muschel- und Blattwerk, Palmetten, Zopffestons sind kleine, geflügelte und Feuer spuckende Drachen zu erkennen.

Zusammen mit dem (eigentlich zu flachen) Bogen des Knielochs durchbricht nur der Schwung der Beininnenseiten, den die Marketerie unterstreicht, das Blockhafte des Schreibmöbels.

Im aufgeklappten Zustand des Pultsekretärs erkennt man die herausgezogenen Schreibklappenstützen, die sonst in den beiden äußeren Schubladen der obersten Reihe integriert sind.

Zehn kleine Schubladen in zwei verschiedenen Größen gruppieren sich, rechts und links sogar gestuft, um eine frei gelassene Mitte.

Autor

Sabine Seibert

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-SA 4.0