Ofenschirm in der Residenz Ansbach, Dienerschaftszimmer im Appartement der Markgräfin, Garderobe, R.16

Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Beschreibung

Im 18.Jh. waren Asiatica im Bereich Möbel und Porzellan im Trend und es war üblich, originale Motive auf Möbel zu übertragen oder Typisches zu kopieren. In der Hierarchie waren diese Möbel, die von Pariser Luxushändlern bezogen wurden, an oberster Stelle. Karl Albrecht erwarb seinem Stand gemäß – er war ab 1742 als Karl VII. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches – Kommoden und Schreibmöbel für die neu ausgestatteten Reichen Zimmer der Residenz München.

Dieser Ofenschirm zeigt an den verschlungenen Zweigen der beiden Bäume und an den exotischen Vögeln typisch asiatische Motive. Dabei fällt jedoch die Gans, die auf der wasserumspülten Insel steht, nicht nur durch ihre Größe, sondern auch durch ihre Farbigkeit heraus. Sie gehört nicht zu den klassisch asiatischen Motiven, aber die Art, wie sie mit ihren türkisfarbenen Flügeln gestaltet ist, erinnert an japanische Porzellanfiguren, die im 18.Jh. in Paris mit Bronzemontierungen z.B. zu Leuchtern umfunktioniert wurden.

Wissenswert ist noch, dass die farbige Handzeichnung in Aquarell und schwarzer Tusche nicht direkt auf Stoff, sondern auf zwei Bögen Büttenpapier auf den Textilträger angebracht wurde; und das Papier nicht asiatischen, sondern europäischen Ursprungs ist.

Die Handzeichnung dieser Gans auf europäischem Büttenpapier ist ein Detail einer Ofenschirmbespannung, die mit asiatischen Motiven, d.h. exotischen Vögeln und verschlungenen Ästen von schlanken Bäumen, in Aquarell und schwarzer Tusche gestaltet ist.

Weniger asiatisch mutet dieses auf einer wasserumspülten Insel stehenden Federvieh an, das jedoch mit seinen türkisfarbenen Flügeln an japanische Porzellanfiguren erinnert, die im 18. Jh. mit Bronzemontierungen in Paris z.B. zu Leuchtern umgearbeitet wurden.

Autor

Sabine Seibert

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-SA 4.0