Chorbuch mit Messen und einem Credo für Herzog Wilhelm IV., illuminiert in der Werkstatt von Petrus Alamire

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Das Chorbuch gehört zu einer kleinen Gruppe repräsentativer Musikhandschriften, die Herzog Wilhelm IV. von Bayern (1508-1550) geschenkt wurden. Der Kodex entstammt der Werkstatt von Petrus Alamire (ca. 1470 – nach 1534), der ab 1503 als Musikschreiber für den burgundisch-habsburgischen Hof arbeitete. Daneben wirkte Alamire auch als Sänger, Musikalienhändler, Kurier und sogar als Geheimagent für den englischen König. Das Chorbuch Mus.ms. 6 enthält ein Credo sowie sechs vollständige Messen. Die erste Doppelseite fast jeder der enthaltenen Messen ist durch prächtige Initialen oder Stimmbuchstaben gekennzeichnet, die mit Deckfarben, teilweise auch mit Goldfarbe gemalt sind. Sie werden gebildet aus grotesken Männerköpfen mit Blumen- und Schneckenhüten, die in trichterförmig zusammenlaufenden Narrenkragen stecken. Einige der Köpfe sind noch zusätzlich durch humoristische Details charakterisiert. Solche Grotesken sind charakteristisch für die Musikhandschriften aus der Werkstatt des Petrus Alamire. Datum: 2016

Autor

Bayerische Staatsbibliothek, Musikabteilung

Rechtehinweis Beschreibung

CC0