Buch der Natur

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Die erste Naturgeschichte in deutscher Sprache ist das "Buch der Natur" des aus dem heutigen Mäbenberg stammenden Konrad von Megenberg (1309-1374), Domherr und Pfarrer von St. Ulrich in Regensburg. Als Enzyklopädie in acht Büchern umfasst es das naturkundliche Wissen des Spätmittelalters. Seine Hauptquelle ist der "Liber de natura rerum" (1240) des Dominikaners Thomas von Cantimpré. Das "Buch der Natur" gibt Auskunft über die Natur des Menschen, über Planeten und Elemente, Fauna, Flora, Mineralogie, aber auch über Wunderbrunnen und -menschen. In seinem Denken steht Konrad zwischen der allegorischen Naturbetrachtung und modernen naturwissenschaftlichen Anschauungen. Ziel des Buches ist die Gotteserkenntnis, wenngleich die beschriebenen Sachverhalte an Eigenbedeutung gewinnen, statt nur Träger geistlichen Sinns zu sein. Bei der Bezeichnung der Objekte verwendete Konrad thüringische, ostfränkische und bayerische Wörter, was zu größerer Allgemeinverständlichkeit beitrug. Der Pergamentcodex Cgm 38 entstand wohl noch zu Lebzeiten des Autors. Der Text wurde von zwei Schreibern aufgeschrieben, die Handschrift mit roten und blauen Initialen mit reichem Fleuronnée am Kapitelanfang ausgestattet. Auftraggeber war vermutlich der Ritter Stefan von Preckendorf. Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0