bavarikon4UHeinrich von Reder
Heinrich von Reder (1824-1909), Sohn eines königlichen Gerichtsarztes aus Mellrichstadt, ging in Schweinfurt und Aschaffenburg zur Schule, bevor er an der Forstakademie Aschaffenburg und an der Universität München studierte. 1848 wurde Reder Offizier im ersten Artillerieregiment, als solcher nahm er am Deutschen Krieg von 1866 und am Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 teil. In München, Lindau, Ingolstadt, Germersheim, Landau, Würzburg und anderen deutschen Städten bezog er Garnison. Für seine Verdienste wurde er u.a. mit dem Militär-Max-Joseph-Orden ausgezeichnet und in den Adels- und Ritterstand erhoben. 1881 schied er als Oberst aus dem aktiven Militärdienst aus. Seitdem lebte er in München. 1906 wurde er zum Generalmajor befördert.
Reder war Mitglied des Vereins "Von der Isar" (1851), der "Krokodile" (ab 1864 Sekretär) und gehörte seit 1882 dem Naturalistenkreis um Michael Georg Conrad an (1846-1927). Künstlerisch trat Reder als Lyriker und Landschaftsmaler hervor. Zu seinen bekannten Motiven zählen das Dachauer Moos, das Hochgebirge, Italien, Spanien und Dalmatien.
Von seinen dichterischen Werken sind vor allem seine "Soldatenlieder von zwei" bzw. "drei deutschen Offizieren" zu nennen (1854, zusammen mit Carl Woldemar Neumann [1830-1888]; 1893 zusammen mit Carl Woldemar Neumann und Georg Betzel [1823-1858]). Darüber hinaus veröffentlichte er "Gedichte" (1859), den Gedichtband "Federzeichnungen aus Wald und Hochland" (1887), die Märe aus dem Odenwald "Wotans Heer" (1892), "Rotes und blaues Blut" (1893), das "Lyrische Skizzenbuch" (1893) sowie "Mein Wanderbuch" (1895).
Zusammen mit dem Regensburger Publizisten Adalbert von Müller (1802-1879) zählte Reder zu den Entdeckern des Bayerischen Waldes im 19. Jahrhundert (vgl. seine illustrierte Schilderung "Der Bayerwald" von 1861). Seine "Antwort auf Maximilian Schmidt's 'Jämmerlichkeiten in der Münchner Schriftstellerwelt'" (1891) war eine Polemik gegen den bekannten Volksdichter und Bayerwald-Schriftsteller Maximilian Schmidt, genannt Waldschmidt (1832-1919).
