bavarikon4UKarl August von Heigel
Karl August von Heigel (1835-1905), Sohn des Schauspielers und Oberregisseurs am Münchener Hoftheater August (Klemens) Heigel (1792-1849) und Bruder des Historikers Karl Theodor von Heigel (1842-1915), studierte von 1854 bis 1858 Philosophie in München und nahm anschließend auf Vermittlung Emanuel Geibels (1815-1864) eine Stelle als Bibliothekar bei Heinrich zu Carolath-Beuthen (1783-1864) an. Nach dessen Tod siedelte Heigel nach Berlin über, wo er seit 1865 literaturkritischer Redakteur der Modezeitschrift Bazar war. Ab 1876 schrieb und bearbeitete er Stücke für die Münchener Bühne, vor allem für die privaten Separataufführungen König Ludwigs II. (1845-1886), mit deren Gestalten sich der König identifizieren konnte. Bei 154 Aufführungen zwischen 1872 und 1885 erschien Heigel vierzigmal als Autor. Für seine Verdienste wurde er vom König mit mehreren Orden ausgezeichnet und 1881 in den Adelsstand erhoben. In München schloss sich Heigel den "Krokodilen" an; mit deren Mitgliedern Hans von Hopfen (1835-1904) und Felix Dahn (1834-1912) war er seit Jugend an befreundet. Nach dem Tod König Ludwigs bezog Heigel 1886 den Palazzo Martini in Riva am Gardasee, wo er 1905 starb.
Seine Werke handeln zumeist von tragischen Liaisons zwischen Adligen und Bürgerlichen und dem Konflikt zwischen individueller und patriotischer Liebe. Neben zwei 1891 und 1892 erschienenen Biografien zu Karl Stieler (1842-1885) und König Ludwig II. verfasste Heigel zahlreiche historische Romane, Novellen, Erzählungen und Dramen sowie eine Sammlung Essays zur neueren Geschichte. Zu erwähnen sind u.a. das epische Gedicht "Bar Cochba. Der letzte Judenkönig" (1857), das Drama "Marsa" (1862), die Novelle "Walpurg. Eine Geschichte aus der Zeit Max Emanuels" (1859), der Roman "Der Theaterteufel" (1878), die Erzählungen "Der Weg zum Himmel" (1889), "Das Geheimnis des Königs" (1891), "Baronin Müller" (1893), "Am blauen Gardasee" (1898), "Der Maharadscha" (1900) sowie postum "Die nervöse Frau" (1928).
