Martin Luther und seine Zeitgenossen in Bildnissen und Schriftzeugnissen

Die Zeit des Humanismus und der Reformation brachte das Bildnis zur Blüte. Die Darstellung des Menschen trat in jener Zeit, einer Äußerung Albrecht Dürers (1471-1528) zufolge, als Aufgabe der Kunst neben die Darstellung des Lebens und der Passion Christi und der Heiligen. Bildnisse wurden als repräsentative Werke zur Ausstattung der Höfe angefertigt und auch als Geschenke zu diplomatischen Zwecken an befreundete Herrscher versandt. Nicht nur Fürsten, auch Gelehrte, zu denen die Reformatoren gehörten, und Patrizier ließen sich portraitieren. Für die Verbreitung der Lehre Luthers (1483-1546) spielte sein Bildnis, das von der Werkstatt Lucas Cranachs d. Ä. (1472-1553) zu einem Markenzeichen entwickelt wurde, eine nicht zu unterschätzende Rolle. Neben der Malerei spielten die Druckgraphik sowie Münzen und Medaillen eine besondere Rolle bei der Verbreitung von Bildnissen.

Die Bildnisse Luthers von Lucas Cranach d. Ä. waren weit verbreitet. Als Besonderheit hat sich im Kupferstichkabinett der Veste Coburg Luthers Bildnis als Augustinermönch mit Doktorhut von 1521 in einem sehr seltenen Zustand mit schwarzem Hintergrund erhalten, ein Hinweis auf Kennerschaft und Sammlerinteresse der Coburger Herzöge. Bildnisse dienten gleichermaßen der Propaganda von Ideen und der Erinnerung an Personen.

Aber auch in der Bewahrung von Schriftzeugnissen, in erster Linie von Briefen, spiegelt sich das Interesse an der Bewahrung der Erinnerung an bedeutende Personen. Luthers Briefe wurden zahlreich als Autographen und in Abschriften überliefert. Dem Sammeln von Autographen galt auch das besondere Interesse von Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (1819-1861), dem Prinzgemahl der englischen Königin Victoria (1819-1901). Die von ihm zusammengetragenen Briefe Luthers und anderer Reformatoren bilden einen wichtigen Bestand der Coburger Autographensammlung.

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>> Diese Sammlung ist ein Teil des Bestandes Die "Luther-Veste" der Kunstsammlungen der Veste Coburg.