Historisches Museum der Stadt Regensburg

Geschichte

Die zahlreichen kulturgeschichtlichen und archäologischen Ressourcen der Stadt boten in Regensburg im 20. Jahrhundert einen vielfachen Anreiz für die Errichtung von Museen, die sich der Sammlung und Bewahrung dieser Kulturgüter verschrieben haben. Aus diesem Grund wurde 1931 das ehemalige Minoritenkloster in Regensburg von der Stadt zu einem solchen Museum umgebaut.

Im Laufe der Jahrzehnte kamen als historische Informationspunkte nacheinander das Reichstagsmuseum (heute document Reichstag), die Städtische Galerie im Leeren Beutel, das document Neupfarrplatz, das document Schnupftabakfabrik sowie das document Legionslagermauer hinzu. Für diesen Verbund befindet sich die Verwaltung im ehemaligen Minoritenkloster; das dortige Museum firmiert als „Historisches Museum“.

Bestände und Aufgaben

Den anfänglichen Bestand des Historischen Museums stellten größtenteils die historischen Schätze aus dem Inventar des Alten Rathauses dar. Diesen folgten Objekte aus der kulturgeschichtlichen und archäologischen Sammlung des 1830 gegründeten Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg. Sie gelangten 1933 als Schenkung in den Besitz der Stadt.

Inzwischen weist das Haus einen umfassenden Bestand aus dem kulturellen Leben unterschiedlicher Epochen der Stadtgeschichte auf. Dazu gehören das vor- und frühgeschichtliche Material aus der Oberpfalz, vielfältiger Fundstoff der Römerzeit, Steinplastiken des Mittelalters, Objekte des Lebens und Handels im mittelalterlichen Regensburg, Sakralkunst des 15. bis 17. Jahrhunderts sowie Sammlungen der Wohnkultur und des Kunsthandwerks des 16. bis 19. Jahrhunderts.

Die Institution hat sich die fachgerechte Kontextualisierung und wissenschaftliche Erschließung des Bestands aus und über Regensburg sowie der Region Ostbayern zur Aufgabe gemacht. Die Erweiterung der Sammlungen wird stets durch einen fachlichen und wissenschaftlichen Diskurs begleitet, wobei neben diversen anderen Auswahlkriterien vor allem dem regionalen Bezug zur Stadt eine besondere Bedeutung zukommt.

Die Bestände des Historischen Museums können in verschiedene Themengebiete gegliedert werden, die durch Dauerausstellungen öffentlich zugänglich gemacht wurden. Die Sammlungen des Depotbestands jedoch bleiben dem Forschungsbetrieb wissenschaftlicher Einrichtungen vorbehalten. Mit dem gesamten archäologischen Bestand hält das Historische Museum nach der Archäologischen Staatssammlung München den umfangreichsten in Bayern, der kontinuierlich durch Aktivitäten des städtischen Amtes für Archiv- und Denkmalpflege und des Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege erweitert wird.

Sammlungen

Im Historischen Museum sind die zwei großen Sammlungsbereiche Archäologie sowie Kunst- und Kulturgeschichte ausgestellt. Diese werden wiederum in verschiedene Abteilungen gegliedert.

Im Themenbereich Archäologie gibt es einerseits den Komplex der Vorgeschichte unter dem Titel „Die prähistorische Oberpfalz“, der mithilfe seines enormen archäologischen Materials auf die regionale Entfaltung von der Altsteinzeit bis zum Ende der keltischen Besiedlung eingeht. Zum Teil hat der Bestand sogar europäischen Rang, hierbei ist die Ausstattung des Häuptlingsgrabes zu Hagenau mit einer der reichhaltigsten Waffenausstattungen der Bronzezeit zu erwähnen.

Die Abteilung „Römisches Regensburg“ gibt mit einer der größten Dauerausstellungen zur Römerzeit in Deutschland und ihren bemerkenswerten Quellen aus den ersten 500 Jahren nach Christus einen genauen Überblick zum wichtigsten Militärstützpunkt, „Castra Regina“, im heutigen Bayern. Ein Augenmerk liegt daneben auch auf der hochentwickelten Kultur an der Grenze des Römischen Reichs.

Nicht weniger nennenswert ist die Mittelalterabteilung. Der Bestand hierzu erstreckt sich von politischen und wirtschaftlichen Aktivitäten über das Alltagsleben bis hin zur Kunst der Stadt und ihrer Umgebung.

Die kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen umfassen die Zeitspanne vom Hochmittelalter bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Dabei bilden die Malerei der Gotik und die Werkgruppe der sogenannten „Donauschule“, in der besonders das Kunstschaffen von Albrecht Altdorfer (gest. 1538) hervorzuheben ist, Höhepunkte des Bestands. Vervollständigt werden diese durch Grafiken, Skulpturen, Plastiken, Modelle und kunsthandwerkliche Gegenstände. Des Weiteren befindet sich hier ein großes Konvolut an Volkskunst und Alltagskultur des ostbayerischen Raums. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Bildsprache der religiösen Volkskunst. Als wertvollste Spezialsammlung im Haus befindet sich eine auf Vollständigkeit der Regensburger Münzgeschichte angelegte numismatische Sammlung.

Bevor 1980 die Städtische Galerie im Leeren Beutel eingerichtet wurde, bot das Historische Museum auch eine Plattform für Gegenwartskunst. Aus dieser Beschäftigung entstand eine der wichtigsten Kunstsammlungen der Kunstgeschichte des ostbayerischen Raumes im 20. und 21. Jahrhundert. Mit gezielten Ankäufen und der Übernahme von Regensburger Künstlernachlässen, die archiviert und aufgearbeitet werden, wird der Bestand stetig erweitert.

Sammlungen des Historischen Museums der Stadt Regensburg in bavarikon

Ausstellungen unter Beteiligung des Historischen Museums der Stadt Regensburg in bavarikon

Kontakt

Historisches Museum
Regensburg
Dachauplatz 2-4
93047 Regensburg

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E-Mail: museenderstadt@regensburg