Goldfläschchen - Zeichen der Sonne

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Die Flasche, zwei größere Schalen und zwei kleine Becher aus Gold stammen aus einem Fundensemble aus der Gegend von Heroldingen (Gde. Harburg, Lkr. Donau-Ries). Die Objekte wurden illegal ausgegraben und sind über den internationalen Kunstmarkt ins Museum gelangt. Aneinanderpassende Abdrücke auf den Gefäßen belegen, dass sie einst ineinander gestapelt waren. Die Gefäße sind mit Kreis- und Strahlenmotiven verziert, eine Symbolik, die zusammen mit der Farbe des Goldes auf den bronzezeitlichen Sonnenkult verweist. Das besondere Material weist die Gefäße als Ritualgeräte aus.

Wie sich aus der Zusammensetzung ordnungsgemäß ausgegrabener Vergleichsfunde erschließen lässt, dienten die goldenen Becher, Fläschchen und Schalen als Schöpf-, Spende- oder Trankgefäße. Metallfläschchen sind in der Bronzezeit sehr selten, zugleich aber weiträumig, von Ungarn bis Ostfrankreich, verbreitet. Diese besonderen Behälter verwahrten sicherlich auch einen kostbaren Inhalt wie wohlriechende Öle. Im 1. Jahrtausend v. Chr. findet man im gesamten Mittelmeerraum kleine Flaschen aus Keramik, Metall, später auch aus Glas, die auf eine umfangreiche Produktion ätherischer Substanzen hinweisen.

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Archäologische Staatssammlung München

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