Prunkaxt und Lanzenspitze - Ritualwaffen

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Die beiden Prunkwaffen gehören zu den ältesten Funden der Archäologischen Staatssammlung. Um 1784 hatte ein Bauer in Krottenthal in Niederbayern einige Waffen ausgeackert und verkauft. Ganz offensichtlich gehörten die Waffen zu einem Depotfund, der aber zum größten Teil wohl in den Schmelztiegel wanderte. Es gelang zumindest zwei Stücke sicherzustellen. Die Axt wurde als Waffe "von hervorragender Schönheit" 1808 bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften eingeliefert. Nicht ganz so eindeutig ist die Zugehörigkeit der Lanze zu dem Fund. Sie war in der Altsammlung des Nationalmuseums das einzige Objekt gleicher Qualität von unbekanntem Fundort. Aufgrund der sehr ähnlichen Patina wurde sie dem Krottenthaler Fund zugeordnet. Die Axt ist einzigartig. Die Datierung ins 13.-11. Jahrhundert v. Chr. beruht auf dem Alter der "beigefundenen" Lanzenspitze. Die Krottenthaler Axt wäre als Werkzeug unbrauchbar. Es handelt sich um eine Ritualwaffe oder um ein Herrschaftszeichen.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

Rechtehinweis Beschreibung

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