China, Ming-Dynastie: Staatspapiergeld über 1.000 Käsch aus dem 14. Jahrhundert

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "oben: Allgemein gültiges Staatspapiergeld der Großen Ming-Dynastie. Im ganzen Reich für den Umlauf gültig. 1 Kuan; unten: Auf Vorschlag des Reichsschatzamtes wird die Herstellung und der Druck von Papiergeld der Großen Ming-Dynastie befohlen, das in gleicher Weise wie das Kupfergeld für den Umlauf gültig ist. Wer falsches Geld herstellt oder gefälschtes in Umlauf bringt, wird enthauptet. Wer einen Fälscher anzeigt oder den Behörden überliefert, erhält 250 Taels Silber als Belohnung und außerdem das gesamte Vermögen des Verbrechers. Epoche des Ungeheuren Krieges"; im oberen Feld Bezeichnung und Wertangabe, darunter Abbildung von 10 Schnüren mit je 10 Münzen à 10 Käsch = 1.000 Käsch als bildliche Darstellung des Nennwerts für Analphabeten, darunter Text mit Androhung von Strafen für Fälscher und Feld für Datierung (wurde handschriftlich eingesetzt); in der Mitte rote Stempel ( Siegel des Amtes für Staatspapiergeld der Ming-Dynastie)

Rückseite: Stempel (Siegel)

In China kannte man seit dem 7. Jh. n. Chr. das sogenannte "Fliegende Geld", eine Vorform des Papiergeldes. Für ihr eingezahltes Geld erhielten die Kaufleute Depositenscheine, die sie an bestimmten Orten einlösen konnten. Zwischen dem 10. und 14. Jahrhundert erfolgten weitere Papiergeldausgaben. Das älteste erhaltene Papiergeld stammt aus der Zeit der Ming-Dynastie im 14. Jahrhundert. Während des Boxeraufstandes (1899-1901) fanden Soldaten ein Päckchen solcher Scheine im Sockel einer umgestürzten Buddha-Statue. Vom 14. bis 17. Jahrhundert emittierte die Ming-Dynastie Staatspapiergeld, das im ganzen Reich zirkulierte. Die Herstellung, Ausgabe, Umlauf, Einzug und Vernichtung der Geldscheine war gesetzlich geregelt und wurde durch eine Behörde durchgeführt. Allerdings endeten die Ausgaben oft in Inflationen, da zu viel Papiergeld ausgegeben wurde. Im 17. Jahrhundert wurde das Papiergeld abgeschafft und erst 200 Jahre später wieder eingeführt. Damit auch Analphabeten den Wert der Scheine ermitteln konnten, hatte man die Nennwerte bildlich durch Käsch-Münzen dargestellt. Zudem enthielt das Staatspapiergeld eine Strafandrohung für Fälscher. Die Geldscheine bestanden aus Papier aus der Rinde des Maulbeerbaumes.