Warnung des Generalkommandos des III. Bayerischen Armeekorps in Nürnberg vor Plünderungen

Bayerisches Hauptstaatsarchiv

Beschreibung

Einen Tag nach dem Beginn der Revolution in München wurde am 8. November 1918 in Nürnberg die Republik ausgerufen und ein Arbeiter- und Soldatenrat gebildet. Ohne auf Widerstand zu stoßen, besetzten Soldaten, die sich der Revolution angeschlossen hatten, wichtige Gebäude. In der Nacht zum 9. November wurde das in Nürnberg ansässige stellvertretende Generalkommando des III. Armeekorps durch den sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten und späteren Minister für militärische Angelegenheiten Ernst Schneppenhorst (1881-1945) übernommen. Eine Absetzung des amtierenden Oberbürgermeisters und späteren Reichswehrministers Otto Geßler (1875-1955) oder die Unterstellung der Zivilverwaltung durch die Arbeiter- und Soldatenräte unterblieb aber. Vielmehr verband die Stadtverwaltung und die von den Mehrheitssozialdemokraten dominierten Räte das Interesse, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten und die Stadt geordnet in die neue Republik zu überführen. Arbeiter- und Soldatenräte handelten dabei aus Überzeugung, die Stadtführung um den liberalen Oberbürgermeister dagegen eher aus Pragmatismus. Die Warnung des Kommandos des III. Armeekorps, streng gegen Plünderer vorzugehen, demonstrierte, dass das Militär hinter der Revolution stand. Zu Plünderungen oder sonstigen Störungen kam es in Nürnberg indessen nicht.

Autor

Daniel Rittenauer

Rechtehinweis Beschreibung

CC0