Stimmen der Völker zum Krieg

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

"Stimmen der Völker zum Krieg" ist eine Sammlung von Vorträgen, die Eugen Leviné (1883-1919) im Herbst des Jahres 1914 auf Parteiversammlungen der SPD in Berlin hielt. Der Band wurde 1924 posthum von seiner Ehefrau Rosa Meyer-Leviné (1890-1979) herausgegeben. In den Vorträgen setzt sich Leviné vehement für eine pazifistische Grundhaltung und damit gegen den Krieg ein: Im August 1914 war der Erste Weltkrieg ausgebrochen. Die SPD beteiligte sich von Anfang an der sog. Burgfriedenspolitik. Damit sollten für die Dauer des Krieges innenpolitische Konflikte beigelegt werden und alle Parteien nach außen hin Einigkeit demonstrierten. Für seine Argumentationen zog Leviné auch eine Auswahl von griechischen, römischen, indischen, russischen und deutschen literarischen Werken heran, die von Homers "Ilias" bis zu Bertha von Suttners (1843-1914) "Die Waffen nieder" reichen. Der gebürtige Russe Leviné war im Alter von drei Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland gekommen. 1905 nahm er an der russischen Revolution teil. Anschließend wurde er in Russland inhaftiert; 1908 kaufte ihn seine Mutter frei. Wieder in Deutschland, schloss sich Leviné der SPD an. In Berlin gründete er 1918 den linksradikalen Spartakusbund mit, der im Januar 1919 in der KPD aufging. Die KPD schickte Leviné im März 1919 nach München. Dort trat er als einer der Anführer der kommunistischen Räterepublik hervor, die Anfang Mai 1919 niedergeschlagen wurde. Leviné wurde zum Tode verurteilt und am 5. Juni 1919 hingerichtet. Datum: 2018

Autor

Dr. Matthias Bader

Rechtehinweis Beschreibung

CC0