Selina oder über die Unsterblichkeit der Seele

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Der in Wunsiedel geborene Jean Paul, eigentlich Johann Paul Friedrich Richter (1763-1825), gilt als singuläre Gestalt der deutschen Literaturgeschichte - sein umfangreiches Werk bildet sowohl zur Weimarer Klassik als auch zur Romantik einen Gegenentwurf. Seine letzte größere Arbeit, die unvollendet gebliebene "Selina oder über die Unsterblichkeit der Seele" (1823-1825), ist eine Fortsetzung der Erzählung "Das Kampaner Tal" von 1797. Anlass des Buches über die Unsterblichkeit war der Todestag von Jean Pauls Sohn am 25. September 1821. Die vorliegende, 136 Seiten umfassende Papierhandschrift stammt von der Hand Jean Pauls und enthält die Kapitel 1 bis 4. Bei seinem Tode lagen neun der geplanten zwölf Kapitel vor, die ersten vier hatte der Dichter bereits für druckreif erklärt. Das Fragment gab sein Freund Christian Otto 1827 in zwei Bänden bei Cotta heraus. Erzählerisch und dialogisch setzt sich das Autograph mit dem "Vernichtglauben" (I.3), der "Seelenwanderung" (III.1), dem "Schlaf, Traum, Alter und Sterben als Zweifel an der Unsterblichkeit" (IV.2) sowie mit dem "Verhältnis zwischen Leib und Geist" (IV.4) auseinander. Theologische Schlussfolgerungen werden u.a. aus der Existenz Gottes sowie aus dem menschlichen Gerechtigkeitsbedürfnis und Glücksstreben gezogen. Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0