Sustris (Suster, Sustrich, Ruster, usw.), Friedrich: um 1540 Italien (?) — 1599 München; Maler, Architekt

Beschreibung

Lernte wahrscheinlich bei seinem Vater in Venedig und Padua. 1560 in Rom, 1563/67 in Florenz. 1564 mit anderen Künstlern unter Leitung Vasaris bei der Leichenfeier Michelangelos an der Ausschmückung des Katafalks in S. Lorenzo in Florenz beteiligt. 1568/ 69 von Hans Fugger nach Augsburg berufen, um Räume des Fuggerhauses auszuschmücken. Trat mit A. Ponzano 1573 durch Hans Fuggers Vermittlung in den Dienst des auf der Burg Trausnitz residierenden bayerischen Herzogs Wilhelm V. Leitete die gesamte Umgestaltung und Ausschmückung der Trausnitz. 1580 nach München berufen. 1583 Maler und oberster Baumeister im Hofdienst. Seit 1597 im persönlichen Dienst des abgedankten Herzogs. Als Maler vor allem von der Florentiner Schule Vasaris geprägt, seit seiner Übersiedlung nach München jedoch kaum noch als Maler tätig. Zu seinen bedeutendsten Leistungen als Architekt zählen die 1581/86 unter seiner Leitung erbaute Sommerresidenz? Wilhelms V. in München mit zahlreichen, von ihm entworfenen Malereien, das 1586/1600 in einen Festsaal umgebaute Antiquarium und vor allem die Michaelskirche (1582/90, 1593/97) mit dem anschließenden Jesuitenkolleg (1585 ff.). Ist auch als Baumeister der ehemaligen Wilhelminischen Veste (jetzt Maxburg) anzunehmen. Fertigte außerdem Entwürfe für Plastiken und Goldschmiedearbeiten.

Genealogisches

[Verweis] Lambert, Maler; (verh.) Brigitta N. N.

Werke

Schleißheim; Staatl. Graph. Samml., München; Albertina, Wien; German. Nationalmus., Nürnberg; etc.

Literatur

ADB 37; Th.-B. 32.

Universitätsbibliothek Regensburg