K(h)ager, Johann Matthias (Matthäus): 1575 München — 1634 Augsburg; Maler und Radierer

Beschreibung

Um 1588 Lehre bei Jakob Jelle und 1590/91 bei Jörg Karl in München. Um 1595 Italienreise. 1603 in Augsburg, dort Bürger und 1605 Stadtmaler; auch im Stadtgericht und Rat tätig, 1631/32 Bürgermeister. 1608/09 früheste gesicherte Tafelbilder. Fertigte dann - wie auch schon früher - Miniaturen, u. a. für Ph. Hainhofer und den bayerischen Hof. In Augsburg als Fassadenmaler tätig: Heilig-Kreuz-Tor, Frauentor. Altarbilder für Hall in Tirol (1609), Zwiefalten (1614), Augsburg Heilig-Kreuz (1616). Etwa zwischen 1613 und 1620 über 100 Entwürfe für ?R. Sadelers Kupferstichillustrationen zu M. Raders „Bavaria Sancta". Bedeutendster Auftrag: Innenausstattung des seit 1615 von E. Holl erbauten Augsburger Rathauses mit etwa 60 Tafelbildern (bis 1627), Wandgemälden, Entwürfen von Täfelungen, Öfen und Möbeln (1619-22). Dann wieder Tafelbilder für St. Stephan in Augsburg (1622), Buchloe (1626). Seit 1623 an der Innenausstattung der Klosterkirche Zwiefalten maßgeblich beteiligt. Letztes Wandbild: nicht erhaltenes Fresko am Augsburger Ratsgefängnis. Späteste Tafelbilder: Darstellung der 40 Schwedengeiseln in München-Ramersdorf (1634/ 35) und Allerheiligenbild in Dürrenwaldstetten (1635). Im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts führender Augsburger Maler, vor allem in der venezianischen Tradition stehend und im Dienste der Gegenreformation.

Genealogisches

[Verweis] Anton, Kistler; M Barbara N. N.; (verh.) Livia Magdalena Salvatonia.

Werke

Gemälde in Aldersbach, Augsburg, Benediktbeuern, Dillingen, Eichstätt, Freising, Ingolstadt, Landshut, München, Wien; Verz. s. NDB 11, 18.

Literatur

NDB 11; Th.-B. 19; S. Netzer, J. M. K., Stadtmaler von Augsburg (1575-1634) (= MBM 92), 1980. Ma

Universitätsbibliothek Regensburg