Jandun, Johannes von: Jandun — 1328 Todi; kath. Theologe, Philosoph

Beschreibung

Anfang des 14. Jahrhunderts Professor der Pariser Artistenfakultät und Führer der Averroisten. 1316 Kanoniker in Senlis. Freund Marsilius' von Padua und Mitarbeiter an dessen „Defensor Pacis"(?). Wegen der darin enthaltenen Angriffe auf die päpstliche Prärogative gemeinsam mit Marsilius 1327 von Papst Johannes XXII. verurteilt. Flucht an den Hof Kaiser Ludwigs des Bayern, wo er zu dessen „Geistlicher Hofakademie" zählte. 1328 von diesem zum Bischof von Ferrera ernannt, auch als dessen Rat und Sekretär tätig. Starb bei der Rückkehr von Ludwigs Romzug. Nach A. Dempf Verfasser der - anonym erschienenen - „Quaestio de potestate papae", „die geistig bedeutendste Schrift" in der Auseinandersetzung zwischen Kaiser- und Papsttum.

Werke

De laudibus Silvanecti; De laudibus Parisius; Quaestiones zur Metaphysik, Physik, De caelo et mundo.

Literatur

LThK 5; K. Bosl, Die „Geistliche Hofakademie" Kaiser Ludwigs d. Bayern im alten Franziskanerkloster zu München, in: Der Mönch im Wappen, 1960; K. Bosl., Der geistige Widerstand am Hofe Ludwigs d. Bayern gegen die Kurie, in: Die Welt z. Zeit d. Konstanzer Konzils (Vortrr. u. Forsch. 9), 1965. Ma

Universitätsbibliothek Regensburg