Dillis, Georg von: 26. 12. 1759 Grüngiebing b. Sehwindkirchen/Obb — 1841; Maler, Graphiker

Beschreibung

Patenkind des Kurfürsten Max III. Joseph und auf dessen Kosten Gymnasialausbildung in München seit 1765 sowie Förderung der sich zeigenden künstlerischen Anlagen. Später an der Universität Ingolstadt Wendung zur Theologie (1782 Priesterweihe). Später wieder Rückwendung zur Kunst, vor allem im Porträt- und Landschaftsfach. 1786 Zeichenlehrer für kurfürstliche Edelknaben und Entbindung von den priesterlichen Pflichten. Unter Gönnerschaft von B. Th. Rumford Reisen ins Voralpenland und als Begleiter von Adligen und Prinzen des Hofes in die Schweiz und an den Oberrhein (Straßburg). Spätere Reisen nach Sachsen, Italien, Schweiz, verschiedentlich zusammen mit Kronprinz Ludwig und in dessen Auftrag, für den er mehrfach Kunstkäufe tätigte. 1790 Inspektor der Hofgartengalerie. Organisierte 1796/97 die Evakuierung der Münchner Gemälde nach Linz (Koalitionskrieg). 1808-1813 an der Akademie der Bildenden Künste Professor für Landschaftsmalerei. Ab 1820 Neuorganisation der bayerischen Kunstschätze (1822 Nachfolger von Mannlich als Direktor der Zentralgalerie), worin er sich höchste Verdienste erwarb (Inventarisierung, Kataloge), schließlich auch bei der Aufstellung und der Inventarisierung beim Neubau der („Alten") Pinakothek (eröffnet 1836). Maßgeblich an hochbedeutenden Erwerbungen für die bayerischen Kunstsammlungen beteiligt (Sammlung Boisseree; fürstliche Sammlung Wallerstein). Neben seiner museumsorganisatorischen Bedeutung auf künstlerischem Gebiet der älteste und noch aus dem Rokoko herkommende Vertreter der Münchner Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts mit immenser Initialbedeutung für deren weitere Entwicklung.

Genealogisches

[Verweis] Wolfgang, kurfürstl. Revierförster († 1814).

Werke

u. a. in München (div. Sammlungen); Verz. s. Th.-B. 9, 295-298.

Literatur

Th-B. 9; Kat. Münchner Landschaftsmalerei, 1979; R. Messerer, G. v. D. Leben und Werk, in:OA 84,196t.

Universitätsbibliothek Regensburg