Abguss des Würzburger Türkensteuersiegels von 1577

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "TVRCKEN STEVR 1577"; Bekrötner Würzburger Wappenschild. Außen Linienkreis, Schriftkreis und Perlkreis.

Julius Echter von Mespelbrunn gilt als einer der bedeutendsten Fürstbischöfe von Würzburg. Sein Pontifikat dauerte 44 Jahre, von 1573 bis 1617. Durch ihn wurde die Würzburger Universität und das nach ihm benannte Juliusspital gegründet. Allerdings ist Bischof Julius auch für die Ausweisung tausender Protestanten und die Enteignung jüdischer Bürger Würzburgs bekannt. Numismatisch war seine lange Regierungszeit vor allem von der Ausmünzung von Goldmünzen, Talern und Reichsguldinern geprägt. Die Ausgabe von Kleinmünzen fand nur in geringem Umfang statt. Auf eine finanzpolitische Besonderheit verweist diese Klippe, denn zur Finanzierung der Kriege gegen die Türken wurde 1521 die sogenannte Türkensteuer eingeführt. Diese wurde auch von Bischof Julius Echter von Mespelbrunn in seinen Territorien eingehoben, auch wenn es deswegen zu Streitigkeiten mit den Würzburger Landständen kam. Bei dieser Klippe handelt es sich um den Abguss einer Siegelpetschaft aus der Zeit der Türkensteuererhebung von 1572.