Bamberger Sedisvakanzmedaille von 1757

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "XX. CAPITULAR ECCL IMP BAMB Unten: HOC CORDE LIGATI SVNT OMNES"; In einem auf einer Wolke ruhenden Herzen sitzt Bistumsgründer Kaiser Heinrich II., umgeben von den Wappen der Mitglieder des Domkapitels, darüber eine Krone. Oben und unten Schrift.

Rückseite: Aufschrift "VACANS NON VACAT Unten: INTERREGN CAP ECCL IMP BAMB"; Unter Baldachin mit 20 Augen und dem allsehenden Auge steht ein leerrer Stuhl, zu seinen Seiten zwei Postamente, darauf Mitra, Krummstab und Kreuzstab, bzw. Schwert und Kronen. Oben und unten Schrift.

Diese Medaille wurde auf die Sedisvakanz des Bamberger Bischofsstuhls im Jahr 1757 ausgegeben. Die Sedisvakanz bezeichnet die Zeitspanne zwischen dem Tod oder der Amtsniederlegung des alten Bischofs und dem Amtsantritt des neu gewählten Bischofs. Solche Phasen konnten in der Geschichte sehr kurz sein, wenn bereits ein Nachfolger feststand, oder auch lange Zeit in Anspruch nehmen. So dauerte die längste päpstliche Sedisvakanz rund drei Jahre. Während solcher Sedisvakanzen konten auch Münzen und Medaillen ausgegeben werden. Diese Tradition wurde im Vatikan auch während der letzten Sedisvakanz zwischen dem Rücktritt Benedikts XVI. und der Wahl von Franziskus fortgeführt, so dass auch im Jahr 2013 Sedisvakanzmünzen geprägt wurden. Diese Medaille zeigt den Bistumsgründer Kaiser Heinrich II. umgeben von den Wappen der Domherren auf der Vorderseite. Die Rückseite war hingegen dem Sinnbild des leeren Bischofsstuhls vorbehalten, über dem das göttliche Auge als Zeichen der göttlichen Vorsehung schwebt.