Preismedaille für die Internationale Kunstausstellung in München von 1879

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "LUDWIG II KOENIG - VON BAYERN"; Brustbild im Hermelinmantel nach links, darunter Signatur. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "INTERNATIONALE KUNST - AUSSTELLUNG IN MÜNCHEN"; Weibliche Allegorie thront umgeben von Zeichen der Künste und hält zu beschreibende Tafel in der Hand. Oben Schrift.

König Ludwig II., der 1864 seinem früh verstorbenen Vater nachfolgte, war wohl die schillerndste Persönlichkeit auf dem bayerischen Königsthron. Für diese Einschätzung ist jedoch nicht sein eher zurückhaltendes Regierungshandeln verantwortlich, sondern seine großen und äußerst kostspieligen Bauprojekte. Zu diesen Bauprojekten zählen u.a. die Schlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof, die den Staatshaushalt Bayerns auf das Äußerste strapazieren sollten. Auch die Förderung der Kunst Richard Wagners ließ sich der König viel Geld kosten. Zum Mythos wurde er jedoch erst durch seinen frühen Tod im Starnberger See, nur wenige Tage nach dem er durch die Regierung entmündigt worden war. Die größte politische Bedeutung sollte sein formaler Beitrag zur Gründung des Deutschen Reichs 1871 sein, da er es war, der in einem Brief König Wilhelm von Preußen die Kaiserkrone antrug. Diese Medaille wurde erstmals 1879 zur Internationalen Kunstausstellung in München ausgegeben und an die Preisträger, also herausragende Künstler, verliehen. Allerdings wurde dieser Medaillentyp auch in den folgenden Jahren mit der selben Jahreszahl weiterhin als Preismedaille genutzt, so dass sich Stücke die nicht verliehen wurden, so wie dieses, kaum sicher datieren lassen. Solche Preismedaillen für Künstler hatten unter dem sehr kunstsinnigen Monarchen Ludwig II. eine große Bedeutung und der König suchte auch selbst immer wieder die Nähe zu großen Künstlerpersönlichkeiten.