Bronzemedaille auf Leonello d'Este von 1444

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: LEONELLVS - MARCHIO - ESTENSIS. Brustbild nach links.

Rückseite: OPVS PISANI - PICTORIS. Zwei männliche Akte tragen, auf Felsen stehend, Körbe mit Olivenzweigen auf den Schultern.

Die Zeit der Renaissance brachte in Europa eine Blüte der Medaillenkunst hervor, die mit dem starken Aufschwung in Kunst, Kultur und Wirtschaft untrennbar verbunden war. Im ausgehenden Mittelalter beginnend, sollte sich diese Entwicklung von den norditalienischen Städten über ganz Europa ausbreiten.

Antonio Pisanello (1395-1455) war Sammler antiker Münzen, Maler und einer der führenden Medailleure der Renaissance, der seine Kenntnisse der antiken Vorbilder in seinen eigenen Arbeiten kunstvoll umsetzen konnte. Vor diesem Hintergrund gelang ihm, nach der Vorlage seines eigenen Portraitgemäldes Leonello d'Estes (1407-1450), des Herzogs von Ferrara, im Jahr 1444 eine der schönsten Medaillen der italienischen Renaissance. Für die Rückseitendarstellung gibt es in der Forschung zwei unterschiedliche Deutungen. Die eine Deutung geht von einem Sinnbild des Friedens aus. Die andere Interpretation vermutet eine Darstellung des Mottos "Festina lente" ("Eile mit Weile").