Ansicht der Hauptfassade des Pariser Théâtre de l‘Odéon

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Das Blatt aus Denis Diderot und Jean le Rond d’Alemberts Nachschlagewerk „Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers; Théâtres (Suppl.)“ zeigt die klassizistische Hauptfassade der zwischen 1779 und 1782 erbauten Spielstätte der als Comédie Française bezeichneten, vom König sanktionierten Truppe in der Nachfolge derer von Molière. Am 9. April 1782 konnte die Comédie Française im Beisein von Maire-Antoinette das neue Haus beziehen. Das im Quartier Latin gelegene, zunächst als Théâtre Français eingeweihte Gebäude, erhielt erst 1797 den Namen Théâtre de l’Odéon. Das dreigeschossige Gebäude wurde von den Architekten Charles de Wailly und Marie-Joseph Peyre entworfen. Sie wählten den Stil des Klassizismus, um dem Neubau eines französischen Nationaltheaters die Qualität einer an der Klassik orientierten einheitlichen Monumentalität zu verleihen. Die Monumentalität wird vor allem durch die Bauelemente der sehr hohen Attika mit einer einfachen dorischen Säulenordnung und dem Triglyphenfries gegeben. Zwischen den Säulen führen Treppen zu den drei von einem Balkon überfangenen Eingangstoren hinauf. Auch die Umgebung des Theaters, der halbrunde Vorplatz und die Fassaden der umliegenden Häuser haben die Architekten in diesem Zuge umgestaltet, sodass das Theater eingegliederter Bestandteil des öffentlichen Lebens wurde. Die Architektur des Pariser Odéon diente dem Neubau des Nationaltheaters in München, der 1818 fertig gestellt wurde, als maßgebliches Vorbild.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F