Typendekoration Meer und Felsen

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Der aus Österreich stammende Hofbaumeister Elias Gedeler war 1670-71 mit dem Erweiterungsbau des Schlosses in Bayreuth beauftragt. Im Zuge dessen wurde auch eine neue (heute nicht mehr erhaltene) Bühne im Schloss errichtet. Nach Gedelers Vorlage hat Moritz Lang eine Serie von sechs undatierten Kupferstichen gestochen, die aus jeweils zwei Druckplatten zusammengesetzt wurden. Während eine Platte für die verschiedenen Szenenbilder verwendet wurde, zeigt die andere einen stets gleichen Proszeniumsrahmen. Der Bühnenarchitekt und -dekorateur Gedeler verfolgte mit der Stichfolge nicht die Dokumentation einer Prunkaufführung, sondern eine Auswahl spezieller Szenenbilder verschiedener Stücke, die sowohl besondere bühnentechnische Möglichkeiten als auch Höhepunkte des Theaterlebens unter Markgraf Christian Ernst unter Beweis stellen.Die Platte für das Bühnenbild zeigt die gleiche Typendekoration „Meer und Felsen“, die auch in einem anderen Szenenbild dieser Serie (vgl. F1715) verwendet wurde und als Nereiden-Szene zum Perseus und Andromeda-Stoff gehört. Hier scheint ein Held zwischen den zerklüfteten Felswänden einer Meerenge Andromeda zu suchen. Zwischen Tritonen und den auf großen Fischen reitenden Nereiden schaukelt ein kleines Boot, das mittels einer mechanischen Einrichtung in der Unterbühne bewegt werden konnte, mit einem bewaffneten Helden umher. Während sich Fische und Boot auf für den Betrachter nicht sichtbaren Schienen im Meer bewegten, blasen im Hintergrund drei Tritonen in ihre Muschelhörner.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F