Bühnendekoration für das Ballett Vom Sieg der Liebe (?)

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Nach Gedelers Vorlage hat Moritz Lang eine Serie von sechs undatierten Kupferstichen gestochen, die aus jeweils zwei Druckplatten zusammengesetzt wurden. Während eine Platte für die verschiedenen Szenenbilder verwendet wurde, zeigt die andere einen stets gleichen Proszeniumsrahmen. Der Bühnenarchitekt Elias Gedeler verfolgte mit der Stichfolge nicht die Dokumentation einer Prunkaufführung, sondern eine Auswahl verschiedener Stücke, die besondere bühnentechnische Möglichkeiten und Höhepunkte des Theaterlebens unter Markgraf Christian Ernst unter Beweis stellen. Das Blatt zeigt neben der Typendekoration "Wald" erneut das Felsentor (vgl. F1720), daher gehören die Blätter wahrscheinlich zum selben Stück "Vom Sieg der Liebe", das anlässlich der zweiten Heirat des Markgrafen aufgeführt wurde. Dieses Blatt stellt nun den besonderen Verwandlungseffekt einer nächtlichen Szene vor: Während links oben auf einer Wolkenmaschinerie die thronende Personifikation der Nacht mit Sternenkleid und Zepter langsam zu verschwinden scheint, taucht schon am rechten Horizont auf einer weiteren Wolkenmaschine eine hell erstrahlende weibliche Figur als der kommende Tag auf. Im Vordergrund steht der ausgelassene Tanz sechs nackter beflügelter und gehörnter Fabelwesen. Ihr wilder Reigen bildet die bewegte Rahmenszenerie einer unter dem Felsbogen stattfindenden Begegnung. Ein mit geschultertem Gepäck Reisender passiert dort den mit aufgestellter Lanze wohl im Traum versunkenen Wachposten.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F