Rede bei der Grundsteinlegung des Bayreuther Festspielhauses

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Mit seinen als Gesamtkunstwerk konzipierten Opern nach romantischen Dichtungen mittelalterlicher Stoffe gilt Richard Wagner (1813-1883) als einer der bedeutendsten Erneuerer der europäischen Musik im 19. Jahrhundert. Am 22. Mai 1872, seinem 59. Geburtstag, hielt der Komponist, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent eine Rede zur Grundsteinlegung des Bayreuther Festspielhauses, das ihm König Ludwig II. für die Aufführung seiner Bühnenwerke ermöglicht hatte. Darin verdeutlicht Wagner seinen Plan, "den Deutschen ein ihnen eigenes Theater zu gründen". In dem Festspielbau soll der "geheimnisvolle Eintritt der Musik Sie auf die Enthüllung und deutliche Vorführung von solchen Bildern vorbereiten, welche, wie sie aus einer idealen Traumwelt vor Ihnen sich darzustellen scheinen, die ganze Wirklichkeit der sinnvollsten Täuschung einer Kunst vor Ihnen kundgeben sollen." Wagner hofft ferner, dass sein Werk "rein und unentstellt" vorgeführt werden könne, gemäß dem "Wesen des deutschen Geistes", der "von Innen baut". Noch heute werden die ausschließlich der Vorführung von Wagners Werken gewidmeten Bayreuther Festspiele in dem Festspielhaus aufgeführt. Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0