Carmina Burana

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Die nach dem Kloster Benediktbeuern benannte Sammlung lateinischer und einiger deutscher Dichtungen entstand im südlichen Alpenraum, vermutlich in Kärnten um 1230. Die Texte, teilweise ausgestattet mit Melodien in Neumen-Notation, folgen einem inhaltlichen Ordnungsprinzip: moralisch-satirischen Dichtungen schließen sich Liebeslieder an, danach Trink- und Spielerlieder, zuletzt geistliche Spiele. Von den 318 enthaltenen Texten sind drei Fünftel ausschließlich in dieser Handschrift überliefert. "Die Sammlung ist also nicht nur die umfangreichste und wohl bedeutendste Anthologie weltlicher mittellateinischer Dichtung, sondern auch ein wichtiger Überlieferungsträger für die mittelhochdeutsche Lyrik des frühen 13. Jahrhunderts." (Elisabeth Klemm/Bettina Wagner) Die Schreibsprache ist südbairisch mit alemannischen Anklängen. Die einspaltige Seite ist durch mehrzeilige Initialen am jeweiligen Liedanfang gegliedert. Die Bebilderung mit textbezogenen Miniaturen stellt in der Gattung der Liederhandschrift eine Ausnahme dar. Einmalig erscheint Bl. 64v, auf dem eine üppige Tier- und Pflanzenwelt dargestellt ist und jedes erzählerische Element fehlt. Entfernt schlägt hier wohl die Tradition der Baumallegorie (Tugend- und Paradiesbäume) durch. Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0