Parzival, Titurel, Tagelieder

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Wolfram, der sich wahrscheinlich nach der fränkischen Stadt Eschenbach (seit 1917 Wolframs-Eschenbach) nannte, ist der Verfasser einer Reihe von Liedern und dreier Epen (Parzival, Willehalm, Titurel). Der zwischen 1200 und 1210 entstandene "Parzival" ist ein in 16 Büchern gegliederter Versroman; er verbindet die beiden großen höfischen Stoffkreise um König Artus und den Heiligen Gral. Die auf altfranzösische Quellen zurückgehende Geschichte Parzivals, der als jugendlicher Tor auf der Gralsburg die Erlösungsfrage zu stellen versäumt und deswegen vom Artushof ausgeschlossen wird, verband Wolfram mit den ritterlichen Kämpfen und Minneabenteuern des Artusritters Gawan. Nach Irrfahrt und religiöser Läuterung wird Parzival zur Gralsburg als Gralskönig zurückberufen. Cgm 19 ist einer der frühen Überlieferungsträger des Werks und Grundlage für die von Karl Lachmann 1824 erstellte gültige Edition. Es ist eine einfache Gebrauchshandschrift. Enthalten sind auch die Titurel-Fragmente sowie zwei nur in diesem Codex überlieferte Tagelieder (8 Strophen in 2 Tönen). Auf der letzten Seite ist der Inhalt von Buch 16 in drei Miniaturen dargestellt. Das Prinzip der selbständig neben dem Text tretenden Bilder wurde mit Vorliebe von der profanen Wandmalerei in Burgen und Stadthäusern aufgegriffen. Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0