Ulrichs von Lichtenstein Frauendienst - BSB Cgm 44

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Der um die Mitte des 13. Jahrhunderts entstandene Versroman "Frauendienst" ist die fiktive Autobiografie des steirischen Ministerialen Ulrich von Liechtenstein, der 1244 als Truchsess, 1267 als Marschall unter Ottokar II. von Böhmen und 1272 als Landrichter der Steiermark bezeugt ist. In die Dichtung eingebaut sind 58 Minnelieder des Autors, die in die "Große Heidelberger oder Manessische Liederhandschrift" (Heidelberg, Universitätsbibliothek, Cpg 848) Eingang gefunden haben. Daneben finden sich Turnierbeschreibungen, drei minnetheoretische Reflexionen sowie sieben Briefe, drei davon in Prosa. Im letzten Teil treten die Lieder besonders hervor. Während die Lieder, Briefe und Minnereflexionen dem Ideal der höfischen Liebe entsprechen, sind die epischen Teile durchweg komisch angelegt. Die komische Selbstentlarvung des Ich-Erzählers betont den künstlichen, theoretischen und unwirklichen Aspekt des Minnesangs. Ulrichs "Frauendienst" ist neben zwei Fragmenten nur in dieser Handschrift erhalten. Der Text ist in einfacher, eiliger Buchschrift zweispaltig mit abgesetzten Versen geschrieben, die Liedstrophen sind wie üblich fortlaufend. Rote Überschriften und Abschnittsinitialen zieren die Handschrift, die im 15. Jahrhundert im Besitz Matthäus Pratzls, des Rentmeisters Herzog Albrechts IV. von Bayern, war. Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0