Antike Kleinkunst

Griechische, etruskische und römische Kunstwerke und Gebrauchsobjekte der Antike aus den unterschiedlichsten Materialien wie Keramik, Metall und Stein gehören zum Bestand der Staatlichen Antikensammlungen München. Der zeitliche Rahmen beginnt mit der kykladischen Kultur der Ägäis im 3. Jahrtausend vor Christus und führt bis in die Spätantike im 5. Jahrhundert nach Christi Geburt. Ihren unumstrittenen Schwerpunkt hat die Münchner Sammlung allerdings in der griechischen Kunst der archaischen und klassischen Zeit vom 7. bis ins 4. vorchristliche Jahrhundert.

Um sie von der "großen" Kunst – Architektur, Skulptur und Malerei – abzusetzen, hat die Kunstgeschichte für die vielen Ausprägungen kleinformatiger Bildwerke und dekorierter Geräte den Begriff der "Kleinkunst" geprägt. Entsprechend trugen die Staatlichen Antikensammlungen früher auch den Namen "Museum Antiker Kleinkunst".

Dass die kleine den Vergleich mit der großen Kunst nicht zu scheuen braucht, zeigen die Sammlungsbestände eindrücklich: Meisterwerke der Vasenkunst und der kleinformatigen Skulptur in Bronze oder Terrakotta finden sich hier ebenso wie Zeugnisse der Goldschmiede- und Steinschneidekunst oder der Glasbläserei.

Hervorzuheben ist die einmalige Vasensammlung des Museums: Die Antikensammlungen beherbergen zahlreiche Meisterwerke der griechischen Vasenmalerei des 6. und 5. Jahrhunderts vor Christus, die allerdings in Etrurien ausgegraben worden sind. Die Etrusker importierten bemalte Keramik in großen Mengen. Sie verwendeten sie als gutes Geschirr und gaben sie ihren Verstorbenen mit in die Gräber für die weitere Benutzung im Jenseits. Aus den Bildern erfahren wir vieles über das Alltagsleben der Griechen, mehr jedoch über ihre Gesellschaft, ihre mythischen Geschichten und ihre Götter. Die bedeutendsten Töpfer und Vasenmaler haben ihre Gefäße wie Kunstwerke signiert. Die Antikensammlungen besitzen ein besonders breites Spektrum solcher "Meistervasen".

>> Diese Sammlung ist ein Bestand der Staatlichen Antikensammlungen und Glyptothek, München.