Johannes Eck

Johannes Eck (1486-1543) war einer der bekanntesten und streitbarsten Gegner von Martin Luther (1483-1546). Er setzte sich in Disputationen und Schriften mit der reformatorischen Theologie auseinander und trat gegenüber dem Papst und den bayerischen Herzögen für ein hartes Vorgehen gegen Luther und die Bekämpfung der reformatorischen Lehre ein. Gleichzeitig kritisierte auch Eck Missstände in der Kirche und sprach sich für kirchliche Reformen aus.

Am 13. November 1486 in Egg an der Günz (heute Landkreis Unterallgäu) als Sohn von Michael Maier, Bauer und Amtmann der Äbte von Ottobeuren, geboren, gelang Eck ein außerordentlicher sozialer Aufstieg. 1510 beendete er sein Theologiestudium in Freiburg im Breisgau mit der Promotion und trat eine theologische Professur an der bayerischen Landesuniversität Ingolstadt an. Bis zu seinem Tod besetzte Eck führende Ämter an der Universität und hatte hier großen Einfluss.

Durch die Vermittlung des Nürnberger Humanisten Christoph Scheurl (1481-1542) kamen Eck und Luther 1517 in Kontakt und hatten zu Beginn ein gutes Verhältnis. Ausgelöst durch Ecks Kritik an Luthers Ablassthesen, den so genannten „Obelisci“, spitzte sich die Auseinandersetzung zwischen ihnen jedoch zu und erreichte mit der Leipziger Disputation 1519 einen ersten Höhepunkt.

Nach diesem theologischen Streitgespräch bemühte sich Eck verstärkt, den in Rom begonnen Prozess gegen Luther voranzutreiben. Er war 1520 maßgeblich an der Ausarbeitung der Bannandrohungsbulle gegen Luther beteiligt und mit ihrer Bekanntmachung im Heiligen Römischen Reich bzw. in Deutschland betraut. Seinen Kampf gegen die reformatorische Lehre setzte Eck in den folgenden beiden Jahrzehnten ungemindert fort, bis er am 10. Februar 1543 in Ingolstadt verstarb.