Juno

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Der Schatzfund von Weißenburg, dem römischen Biriciana, gehört mit fast 150 Einzelstücken (Statuetten, Silbervotive, Gefäße, Paraderüstungsteile, Eisengeräte) zu den bedeutendsten Depotfunden nördlich der Alpen. Er wurde 1979 durch Zufall bei Gartenarbeiten entdeckt. Zahlreiche Objekte stammen eindeutig aus kultischem Zusammenhang, vermutlich aus einem Heiligtum. Sie wurden – einst wohl verwahrt in einer Kiste – in den Unruhen der Zeit zwischen 233 und 250 vergraben. Unter den 16 Bronzestatuetten römischer Götter, Genien und Heroen gibt es eine Statuette der Juno, die auf einem Sockel steht. Juno, die Gemahlin des Jupiters und Hüterin der Familie und der Ehe, gehört zusammen mit Jupiter und Minerava zu den höchsten römischen Göttern. Die Göttin steht und ist in ein faltenreiches Gewand gehüllt. Sie trägt die Abzeichen der göttlichen Würde, Diadem und Zepter. Es fehlen nur das Attribut der rechten Hand - eine Schale für Trankopfer - und beide Zeigefinger. Die Figur ist flächig aufgefaßt und nur auf Vorderansicht angelegt. Da die Statuette rein römische, aber keine provinziellen Züge zeigt, stammt sie vielleicht aus einer norditalischen Werkstätte des 2. Jahrhunderts. Die Statuette ist hohl gegossen, der Sockel wurde getrennt gefunden. Auf diesem ist eine zweizeilige Inschrift eingeritzt, die sich auf das bei der Statuette verwendete Gewicht der Bronze und des Edelmetalls bezieht.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-SA 4.0