Hippokamp

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Der kleine Hippokamp (Seepferdchen), der in der Nähe eines Heiligtums im Oppidum von Manching gefunden wurde, ist eine Rarität. Der Oberkörper ist in Gestalt eines Pferdchens, der Rumpf fischartig mit palmettenförmigem Fischschwanz ausgebildet. Die Stirn ziert ein Kreisauge. Die Augen sind ebenfalls als Kreisaugen angegeben. Der Hippokamp, der nur an der Außenseite detailliert ausgearbeitet ist, ist ursprünglich an einem Gegenstand aus Holz befestigt gewesen, wie organische Reste und die ovale, plane Auflagefläche auf der Bauchseite und die drei eisernen Befestigungsstifte zeigen. Er war also Teil eines Ensembles, das wohl mit kultischem Gerät zu verbinden ist. Für eine bewußte Deponierung dieses Objektes gibt es keine Anhaltspunkte. Es handelt sich um eine keltische, von hellenistischen Vorbildern beeinflußte Arbeit. Hippokampen waren in der Antike bei Griechen, Etruskern und Römern Begleiter von Wassergottheiten, sie galten als Symbol für das Meer. Auch geleiteten sie die Toten auf ihrer Reise ins Jenseits.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

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